Runde Malchassis waren und sind nicht nur bei Künstlern und Künstlerinnen der konkreten und konstruktiven Kunstrichtung beliebt. Die Herstellung ist dabei etwas aufwändiger als die „gewöhnliche“ eckige Variante.
Die Einzelteile des Holz-Spannrahmens müssen mittels CNC-Maschine oder Schablonen gefräst und zuletzt zusammengesetzt und verleimt werden. Aus vier Teilkreisen entsteht beispielsweise dann ein ganzer Kreis oder besser gesagt ein Reifen.
Die Kanten des Spannrahmens werden leicht abgerundet, um das Spannen der Leinwand leichter zu ermöglichen.
Kleinformatige Rundchassis sind unbeweglich, das heisst, die Einzelteile sind fix und können später nicht mittels kleiner Holzkeile verschoben und somit die darüber befindliche Leinwand „nachgespannt“ werden. Darum ist es wichtig, dass bei diesen unbeweglichen Malchassis die Leinwand von Beginn an möglichst straff gespannt wird, so dass diese später durch die Grundierung oder durch Bemalung nicht durchhängt. Es empfiehlt sich auch, die Rohleinwand einmal kurz zu wässern und dann ganz austrocknen zu lassen, so dass die Leinwandfasern sich vor dem Aufspannen schon einmal dehnen oder entspannen konnten.
Grössere Formate, ca. ab 80 cm Durchmesser werden besser als keilbare Reifen angefertigt, damit später jederzeit die perfekte Spannung der Leinwand/des Gemäldes kontrolliert werden kann. Diese Spannrahmen-Variante ist einiges komplizierter in der Herstellung. Man arbeitet dabei mit bewegbaren Überblattungen, ohne die einzelnen Keilrahmenteile fest zu verleimen.
Für die Bespannung nimmt man meist Rohleinwand, weil diese insgesamt beweglicher ist als vorgrundierte Maluntergründe. Die Leinwand wird rückseitig mit Klammern geheftet, voriges Material wird ein- und weggeschnitten, damit es auf der Rückseite keine Beulen und Buckel gibt.
Die Rohleinwand wird meist mit farbloser oder weisser Grundierung versehen, damit später unproblematisch mit Farbe darauf gearbeitet werden kann. Hier gibt es viele verschiedene Rezepte, ganz nach Geschmack oder Anwendungszweck.
Nicht jede Leinwand und Grundierung ist für diesen Zweck geeignet. Manche Malleinen dehnen sich mehr als andere und hinterlassen nach dem Bemalen unschöne Wellen in der Bildoberfläche. Experimente mit verschiedenen Untergrund-Materialien und Primern sind deshalb angebracht.