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Antikrahmen und Reproduktionen

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Schön erhaltene Rahmen aus vergangenen Jahrhunderten haben Seltenheitswert. Je weiter man zurückschaut, umso spärlicher findet man brauchbar erhaltene Exemplare antiker Handwerkskunst. Nun erfreuen sich aber besonders sogenannte Plattenrahmen aus der Renaissance (15. bis ca. 17. Jahrhundert) oder dem Barock (ab 17.) immer noch grosser Beliebtheit, da auch zeitgenössische Kunst in einem solchen historischen Kontext einen perfekten Abschluss finden kann.

Oft werden antike Rahmen bei Auktionen zu stattlichen Preisen verkauft. Möchte man damit einen millionenteuren Picasso veredeln, spielen ein paar hundert bis ein paar tausend Franken wohl keine Rolle (mehr). Wenn aber der Rahmen letztlich teurer ist, als das eingefasste Bild, ist das schon etwas befremdlich.

Wir fertigen deshalb in unserer Werkstatt ab und zu Replikationen von solchen Antikrahmen an, die preislich weitaus günstiger sind als die „Originale“ und die darüber hinaus die Vorteile besitzen, nicht verwurmt zu sein und die auch nicht durch jahrhundertelange Lagerung auf Dachböden oder in Kellern verzogen geworden sind.

Dabei orientieren wir uns weniger an exakten Nachbildungen von historischen „Musterrahmen“, sondern bewegen uns da relativ frei innerhalb stilistischer und historischer Merkmale, wobei die Dimensionen und Details individuell ausfallen können. Für die Rahmung einer zeitgenössischen Zeichnung etwa, scheint historische Akkuratesse ja sowieso weniger von Bedeutung als bei der Restaurierung eines alten Meisterwerks. Dennoch ist es unsere zentrale Bemühung, dass die Rahmen „echt“ alt aussehen zuletzt. Durchaus auch mit ein paar Schrammen und Narben.

Viele der antiken Vorbilder glänzten einst in goldener Pracht, was auf heutige Augen oft etwas „zu viel“ wirken kann. Darum bilden wir auch keine durch und durch vergoldeten Barock-Rahmen nach, die einen meist erschlagen vor opulenter Verzierungslust.

Plattenrahmen der italienischen und spanischen Renaissance sind dagegen oft von erstaunlicher Schlichtheit und passen so auch heute noch gut in unser ästhetisches Empfinden. Dabei wurde Blattgold mehrheitlich dezent eingesetzt, oft nur einzelne Profildetails oder zentrale Verzierungen, um nicht zu sehr vom eigentlichen Bild, das ja im Zentrum stehen soll, abzulenken. Gerade spanische Rahmen sind oft ganz ohne Vergoldungen gestaltet, verfügen dafür gerne über bemalte Flächen und Details. Beliebt waren knallige Farben, Rot, Grün, Gelb und Imitationen von Marmor und Schildpatt. Auch hierbei braucht es bei der Nachahmung ein gewisses Mass an Zurückhaltung, damit das Resultat nicht ganz so bunt ausfällt, wie das ursprünglich gewesen sein könnte.

Wichtig bei solchen Reproduktionen ist zuletzt sowieso die Patina, die aus einem neu gefertigten Rahmen erst ein Stück „Geschichte“ werden lässt…

In unserem Atelier stehen Ihnen stets sowohl ein paar wenige antike Rahmen wie auch einige Reproduktionen zur Auswahl. Gerne fertigen wir auch Rahmen auf Mass und nach Ihren Vorstellungen.