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Bilder hängen mit dem Lotfix-System

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Immer wieder wenden sich Kundinnen und Kunden an uns, die wissen möchten, wie unser meistverwendetes Aufhänge-System LOTFIX denn genau funktioniert. Selbstverständlich zeigen wir Ihnen im Atelier immer gerne, wie Sie vorgehen können. Als Unterstützung folgt hier eine kurze Anleitung und ein PDF zum Ausdrucken.

Was ist das Lotfix-System?

Bei den unverkennbaren Blech-Dreiecken auf der Rahmenrückseite handelt es sich um ein stabiles Hänge-System, das die Wandmontage einer einzelnen oder von mehreren Einrahmungen einfach gestaltet.

Vorteil des Lotfix-Systems ist – wie der Name schon anklingen lässt -, dass die Werke zuletzt einfach „ins Lot“ gebracht werden können, ohne dass man mit der Bohrung für die Schrauben oder der Platzierung der Nägel allzu genau sein muss.

Wie hänge ich Bilder mit Lotfix?

besorgen Sie sich zuerst geeignetes Werkzeug:

  1. Klappmeter oder Rollmeter
  2. Malerkreppband
  3. Bleistift
  4. (Schlag-)Bohrmaschine, Schrauben und Dübel
  5. bei Holz- oder Gipswänden reichen meist Stahlnägel
  6. Schraubenzieher
  7. Wasserwaage (falls vorhanden)

ANLEITUNG

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Begutachten Sie die Wand, wo ihre Einrahmung(en) platziert werden soll(en). Bei einer Betonwand empfiehlt es sich, Dübel zu setzen und Schrauben zu verwenden. MDF-, Holz- oder starke Gipswände sind meist für Nägel genug stabil. Um sicher zu gehen, machen Sie vor dem Einhängen der Rahmen einen kurzen Belastungstest mit dem Finger. Für leichtere Werke reichen in der Regel Dübel Typ „4“. Gerade wenn schweres Mineralglas verwendet wurde, ein entsprechend grösserer Durchmesser („5“ oder „6“). Selbstredlich mit passenden Schrauben, die nicht durchdrehen dürfen.

Halten Sie den Rahmen an die vorgesehene Stelle. Am besten geht das Bilderhängen zu zweit; jemand hält das Bild probehalber an die gewünschte Stelle, die zweite Person begutachtet die Position mit etwas Abstand. Dabei gilt der Grundsatz, lieber etwas zu tief als zu hoch. Laien hängen Bilder meist zu hoch, weil der Irrtum besteht, dass ein erwachsener Mensch geradeausblicken soll, um ein Bild zu betrachten. Idealerweise geht der Blick entspannt leicht abwärts, um eine Komposition bequem würdigen zu können. Und denken Sie auch daran, dass Kinder in einem Museum nicht gerne die Hälse recken, um überhaupt etwas zu sehen. Als Faustregel gilt ein Abstand vom Boden zur „vertikalen Mitte“ eines Bildes zwischen 130 – 150 cm. Ausser, Sie hängen ein Werk über dem Sofa oder Esstisch, dann können Sie auch etwas höher gehen.

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Hat das Werk seine Position „gefunden“, kann mit Malerkrepp, beispielsweise die obere linke Ecke markiert werden (statt mit Bleistift die Wand zu verunstalten).

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Messen Sie nun den Abstand auf der Rückseite des Rahmens zwischen den beiden Lotfix-Dreiecken (X3), jeweils von der Mitte zur Mitte der Schrägseiten der Dreiecke. Weiter müssen Sie wissen, wieviel der vertikale und Horizontale Abstand vom oberen und seitlichen Rahmenrand beträgt (X1, X2). Diese Position übertragen Sie von Ihren Malerklebband ausgehend auf die Wand. Und somit haben Sie die Position für das erste Bohrloch gefunden.

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Von diesem Bohrloch aus messen Sie dann den zuvor bestimmten Abstand (Rahmenrückseite) zum zweiten Dreieck. Markieren Sie auch hier die Stelle an der Wand und bohren Sie ein Loch.

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Bohrloch, Dübel und Schrauben sollten aufeinander abgestimmt sein. Drehen Sie die Schraube in die Wand, bis der Schraubenkopf noch so weit herausragt, dass die Metallkante des Lotfix-Dreiecks die Schraube sauber erfasst.

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Hängen Sie das Bild probehalber ein und ziehen und wackeln Sie ein bisschen daran, ob die Lotfix-Dreiecke auch wirklich sitzen.

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Zuletzt überprüfen Sie die waagrechte Position der Einrahmung. Mit einer leichten Drehung des Bildes nach links oder rechts, bringen Sie den Rahmen „ins Lot“.

Tipp: Eine Wasserwaage ist zur Ausrichtung nicht immer die beste Lösung. Es kann vorkommen, dass Wände, Böden und Decken nicht winklig verlaufen. Schauen Sie lieber aus einer gewissen Distanz auf den Rahmen und richten ihn visuell aus. Im Idealfall korrespondiert die Bildoberkante mit dem vertikalen Verlauf der Decke.

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Müssen mehrere Bilder oder Werke auf gleiche Höhe gehängt werden, empfiehlt es sich mit einer waagrechten Linie (Malerband, Lasermarker o.ä.) eine Obergrenze zu markieren (sofern Sie die Werke an einer imaginären Oberkante ausrichten wollen). Ansonsten gehen Sie von einer „Bildmittellinie“ aus (z.B. 140 cm ab Boden), die für jedes weitere Werk massgebend ist. So entsteht eine harmonische „Zahnreihe“, in die sich jedes Bild eingliedert.

Wir wünschen viel Erfolg beim Hängen Ihrer Kunstwerke. 🙂

Das PDF zum Ausdrucken hat Till Martin erstellt